über Umkehrosmose
Was ist die Umkehrosmose ?
( über Umkehrosmose )
Ein Verfahren, daß alle gelösten Stoffe auf rein mechanischer Wirkungsweise entfernt. Hier wird das Wasser durch eine halbdurchlässige Membrane gepreßt, deren Poren so fein sind, daß fast nur Wassermoleküle durchdringen. Die zurückbleibenden Stoffe werden hier nicht gesammelt, sondern ins Abwasser abgegeben. Dadurch wird die Umwelt nicht durch Zusatzstoffe belastet. Großtechnisch wird mit diesem Verfahren sogar Meerwasser entsalzt. Umkehrosmosegeräte haben sich weltweit viele Millionen mal bewehrt. Das erzeugte Wasser ist in seiner Reinheit nur mit einigen wenigen natürlichen Quellen zu vergleichen. Trennt man zwei gleichartige Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membrane, so wandern nach dem Prinzip der Braunschen Molekularbewegung Flüssigkeitsmoleküle von beiden Seiten im Wechsel durch die Membrane. In diesem Fall würde sich der Druck auf beiden Seiten in der Waage halten. Der osmotische Druck wäre gleich null. Trennt man nun z.B. eine einprozentige Salzlösung durch eine gleichartige Membrane von destilliertem Wasser, so findet auch hier Braunsche Molekularbewegung statt. Auf der verunreinigten Seite wird aber durch die vorhandenen Salzionen die für die Wassermoleküle freie Fläche verkleinert. Dadurch können von der Seite mit dem destillierten Wasser mehr Wassermoleküle zur verunreinigten Seite wandern, als umgekehrt. Der Druck auf der verunreinigten Seite würde so lange ansteigen, bis sich die Anzahl der Molekülwechsel auf beiden Seiten angleicht. Das Ziel aber, möglichst reines Wasser durch diese Membrane zu befördern, wird dann erreicht. wenn man auf der verunreinigten Seite einen Druck erzeugt, welcher wesentlich höher ist als der osmotische Druck.
Abwasserentstehung bei der Umkehrosmose
Da während des Betriebs ständig Leitungswasser mit den darin enthaltenen Substanzen nachfließt, müssen die von der Membran zurückgehaltenen Stoffe laufend abgeführt werden, damit ein Verstopfen der Membran verhindert wird. Eine Umkehrosmoseanlage produziert infolgedessen neben dem Reinwasser auch Abwasser (Konzentrat), das die unerwünschten Substanzen in erhöhter Konzentration enthält und die weggespült werden. Hierbei wird sogleich einer der gravierenden Unterschiede der Umkehrosmosetechnik zu Techniken mit Akkumulationsfiltern deutlich. Der Wirkungsgrad (Menge des filtrierten Wassers pro Menge Rohwasser aus der Leitung) ist nie Eins, da stets „Abwasser“ entsteht. Das mit Schadstoffen angereicherte Abwasser wird aber permanent abgeführt, so dass es nie zur Akkumulation von zurückgehaltenen Schadstoffen an der Osmosemembran kommen kann. Zur Reduktion dieses Abwassers – und damit einer Steigerung des Wirkungsgrades – ist bei unseren Anlagen ist eine patentierte Permeatpumpe (stromlos) montiert, die das Abwasser um ca. 85% reduziert!
Die Membran als wichtigster Teil des Umkehrosmose-Verfahrens
In den letzten Jahren hat sich die Membrantechnik stark weiterentwickelt. Während in den vergangenen Jahren Zelluloseazetat-Membranen gebräuchlich waren, hat sich in den letzten Jahren die Polysulfon-Membran auf dem Markt durchgesetzt. Die Membran stellt ein komplexes Gebilde dar. Die durchschnittliche Lebensdauer der von uns verwendeten Membranen beträgt ca. 5 bis 7 Jahre. Die Reinigungsleistung und die Ausbeute einer Umkehrosmosemembran hängen von vielen Faktoren ab. So zum Beispiel auch vom Rohwasserdruck. Unsere Anlagen für den Haushalt arbeiten in der Regel bei einem Wasserdruck zwischen 2,8 bis 6 bar. Sollte Ihre Wasserversorgung weniger Druck aufweisen ist dies jedoch auch kein Problem, da wir auch individuelle Lösungen anbieten. Mit wachsendem Druck steigt auch die Menge des erzeugten Reinwassers. Wenn z.B. eine Anlage bei 4 bar und 10°C 30 l/Tage erzeugt, kann diese Anlage bei doppeltem Druck die doppelte Menge Reinwasser produzieren. Das Verhältnis Konzentratmenge zu Reinwassermenge verändert sich ebenfalls leicht bei verschiedenen Drücken. Doch bei Kleinanlagen, die im Bereich von 3-6 bar betrieben werden, kann diese leichte Veränderung des Verhältnisses vernachlässigt werden Die Temperatur verändert zusätzlich die Ausbeute des Reinwasser. Mit steigender Temperatur nimmt die Beweglichkeit der Wassermoleküle zu, und so kann mehr Wasser durch die Membran gedrückt werden. Die Reinwasserleistung steigert sich z.B. um 60%, wenn die Temperatur von 10°C auf 25°C erhöht wird. Eine Leistungssteigerung durch Temperaturerhöhung sollte aber dennoch nicht versucht werden, da Umkehrosmosemembranen normalerweise temperaturempfindlich sind. Eine Temperatur von 30°C sollte nicht überschritten werden.
NASA-Technik für jedermann
Entwickelt wurde die Technik in den 60er Jahren im Auftrag der NASA, die ein Trinkwasser-Recycling-System für bemannte Weltraumflüge benötigte. Bis heute kommen alle Membrane namhafter Hersteller aus den USA. Das bedeutendste Anwendungsgebiet ist heutzutage die großtechnische Meerwasserentsalzung. Weitere Einsatzbereiche finden sich in der Lebensmittelindustrie (Aufkonzentrieren von Fruchtsäften), Medizin (Dialyse), Abwasser-Recycling (z.B. in galvanischen Betrieben). In den USA haben Umkehrosmoseanlagen schon längst Einzug in die Haushalte gehalten. Ein Wasserfilter mit Osmosetechnik gehört dort mittlerweile zum Standard einer gut ausgestatteten Küche.
Für weitere Fragen über verschiedene Verfahren zur Wassseraufbereitung und über Umkehrosmose steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung !
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FAQ Reinstwasseranlagen bei IEM GmbH
Reinstwasser wird international nach seiner Reinheit eingeteilt, z. B.:
Typ I: Höchste Reinheit, z. B. für HPLC, Zellkultur, molekularbiologische Anwendungen
Typ II: Für allgemeine Laboranwendungen, Analytik, Reagenzienherstellung
Typ III: Vorfiltration oder für weniger kritische Anwendungen wie Spülwasser
Hier ist eine kompakte Vergleichstabelle für Wasserqualitäten Typ I–IV, einheitlich formuliert:
Typ | Reinheit | Typische Anwendungen |
---|---|---|
I | Höchste Reinheit (z. B. 18,2 MΩ·cm, TOC < 10 ppb) | HPLC, Zellkultur, molekularbiologische Analysen, empfindliche Instrumente |
II | Hohe Reinheit (z. B. ≥ 1 MΩ·cm) | Allgemeine Laboranalytik, Herstellung von Puffern/Reagenzien, klinische Analysen |
III | Mittlere Reinheit (z. B. ≥ 0,05 MΩ·cm) | Vorfiltration für Typ I, Glaswarenspülung, weniger kritische Laborarbeiten |
IV* | Geringe Reinheit (Leitungs- oder vorbehandeltes Wasser) | Grobreinigung, Spülwasser, Kühlkreisläufe, Vorschaltstufe für Aufbereitungssysteme |
* Hinweis: Typ IV ist keine offizielle ASTM-Kategorie, wird aber in der Praxis häufig für Roh- oder Vorbehandlungswasser verwendet.
Hier ist eine kombinierte Übersicht, die die Messwerte mit den typischen Einsatzgebieten (ASTM-orientiert) verbindet:
Typ | Unterstufe | Widerstand (µS/cm) | Leitfähigkeit (MΩ·cm) | TOC (µg/L) | pH | Bakterien (KBE/ml) | Silizium (µg/L) | Na (µg/L) | Cl (µg/L) | Typische Anwendungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | a | 18,2 | 0,056 | 50 | – | 10 / 1000 | 3 | 1 | 1 | Höchste Reinheit: HPLC, ICP-MS, Zellkultur, molekularbiologische Arbeiten |
b | 10 / 100 | |||||||||
c | 100 / 10 | |||||||||
2 | a | 1 | 1 | 50 | – | 10 / 1000 | 3 | 5 | 5 | Hohe Reinheit: Allgemeine Analytik, Herstellung von Puffern/Reagenzien |
b | 10 / 100 | |||||||||
c | 100 / 10 | |||||||||
3 | a | 0,25 | 4 | 200 | – | 10 / 1000 | 500 | 10 | 10 | Mittlere Reinheit: Vorfiltration für Typ I, Glaswarenspülung, weniger kritische Laborarbeiten |
b | 10 / 100 | |||||||||
c | 100 / 10 | |||||||||
4* | a | 5 | 0,2 | n/a | 5–8 | 10 / 1000 | n/a | 50 | 50 | Geringe Reinheit: Leitungs-/Vorbehandlungswasser, Grobreinigung, Kühlkreisläufe, Vorschaltstufe für Aufbereitungssysteme |
b | 10 / 100 | |||||||||
c | 100 / 10 |
Legende zu „Bakterien“:
Erster Wert = maximal zulässige KBE/ml am kritischen Entnahmepunkt
Zweiter Wert = maximal zulässige KBE/ml im Systemkreislauf oder Lagertank
Abkürzung | Bedeutung | Einsatz |
---|---|---|
HPLC | High Performance Liquid Chromatography – Hochleistungsflüssigkeitschromatographie | Analytisches Verfahren zur Trennung, Identifizierung und Quantifizierung von gelösten Substanzen in einer Probe (z. B. Pharmaprodukte, Umweltproben). |
ICP | Inductively Coupled Plasma – Induktiv gekoppeltes Plasma | Atomisierungs- und Anregungstechnik für Elementanalysen, oft gekoppelt mit Spektrometrie (z. B. ICP-MS oder ICP-OES). |
MS | Mass Spectrometry – Massenspektrometrie | Analytische Methode zur Bestimmung von Molekülmassen, Strukturen und Zusammensetzungen; bei ICP-MS speziell für ultrasensitive Spurenmetall-Analysen. |
Unsere Anlagen kombinieren moderne Aufbereitungstechnologien wie:
1. Vorbehandlung
Zweck: Schutz der nachfolgenden Membranen und Module.
Mechanische Filter (z. B. Sand- oder Kartuschenfilter) entfernen grobe Partikel.
Aktivkohlefilter adsorbieren Chlor, Chloramine und organische Stoffe, die sonst die Umkehrosmosemembranen schädigen würden.
Enthärtung (Ionenaustauscher) kann eingesetzt werden, um Kalkablagerungen auf Membranen zu verhindern.
2. Zwei Stufen Umkehrosmose (RO – Reverse Osmosis)
Zweck: Entfernung von 95–99 % der gelösten Salze, organischen Stoffe und Mikroorganismen.
Stufe 1: Grobreinigung – der größte Teil der Ionen, Keime und TOC (Total Organic Carbon) wird entfernt.
Stufe 2: Sicherheitsschritt – verbessert die Leitfähigkeit und entfernt Restkontaminationen aus Stufe 1.
Vorteil der 2-stufigen Anordnung: höhere Ausfallsicherheit, deutlich bessere Wasserqualität.
3. Elektrodeionisation (EDI)
Zweck: Kontinuierliche Entfernung von Restionen ohne Chemikalien.
Kombiniert Ionenaustauscherharze und elektrisches Feld.
Entfernt praktisch alle verbliebenen gelösten Salze.
Leitfähigkeit des Wassers kann auf <0,2 µS/cm sinken (entspricht >5 MΩ·cm).
Vorteil: keine Regeneration mit Säuren/Laugen nötig.
4. Polishing (Endreinigung)
Zweck: Erreichen der höchsten Reinheitsstufen (ASTM Typ I).
Ultrafiltration: Entfernt Partikel und Endotoxine (für Biotech/Zellkultur wichtig).
UV-Bestrahlung: Zersetzt organische Verbindungen und reduziert TOC.
Fein-Ionenaustauscher: Erreicht bis zu 18,2 MΩ·cm Leitfähigkeit.
Endfilter (0,2 µm oder kleiner): Sterile Abgabe, Rückhaltung von Bakterien.
💡 Zusammengefasst:
Vorbehandlung → 2-stufige RO → EDI → Polishing
Jeder Schritt zielt darauf ab, andere Arten von Verunreinigungen zu entfernen, bis nur noch extrem reines Wasser übrig bleibt.
Reinstwasser für jede anspruchsvolle Anwendung
Ob Forschung, Produktion oder kritische Industrieprozesse – überall, wo höchste Wasserqualität gefordert ist, liefern unsere Reinstwasseranlagen zuverlässig die passende Lösung.
Im Grunde genommen können sie überall dort eingesetzt werden, wo Reinstwasser benötigt wird.
Besonders geeignet sind sie für:
Universitäts- und Forschungslabore
Pharmazeutische Entwicklung und Qualitätssicherung
Biotechnologie und Zellkultur
Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Halbleiter- und Elektronikfertigung
Medizinprodukte- und Krankenhausversorgung
Kernenergie (z. B. für Reaktorkühlung, Moderatorwasser oder Laboranalytik in Kernkraftwerken)
Wasserstoffproduktion (z. B. für PEM-Elektrolyse mit hochreinem Wasser)
Kernenergie (z. B. für Reaktorkühlung, Moderatorwasser oder Laboranalytik in Kernkraftwerken)
Können die Anlagen individuell angepasst werden?
Ja – alle unsere Wasseraufbereitungssysteme sind maßgeschneiderte Lösungen.
Für jede Anlage erfolgt die Auslegung auf Basis der Speisewasserqualität (Speisewasseranalyse).
Zusätzlich wird – abhängig vom Anwendungsbereich – die passende Reinstwasserqualität angeboten.
Dabei werden insbesondere folgende Faktoren berücksichtigt:
Wasserbedarf (l/h oder l/d)
Platzverhältnisse
Reinheitsanforderungen
Anschluss an bestehende Infrastruktur
Validierung (GMP, IQ/OQ) und Fernüberwachung (optional)
Selbstverständlich bieten wir auch umfassenden Service:
Installation und Inbetriebnahme
Wartungsverträge mit festen Intervallen
Remote Monitoring für kontinuierliche Anlagenüberwachung
Kalibrierung und Validierung
Ersatzteilservice und vollständige Dokumentation
Schulung Ihres Personals für sicheren und effizienten Betrieb
Standardanlagen sind oft kurzfristig verfügbar
Individuelle Anlagen (inkl. Planung & Dokumentation): ca. 6–14 Wochen
Expresslieferungen und Projektstart nach Absprache möglich
Accordion Content
Sie erreichen uns telefonisch unter 06131 963107 oder per E-Mail an info@iemgmbh.de.
Alternativ nutzen Sie einfach unser Kontaktformular.
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